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Gleimviertel, Öffentlicher Raum

Nutzung der Kfz-Stellplätze im Gleimviertel

In dieser Kurzuntersuchung habe ich in dem Gleimviertel (Berlin) die Nutzung der PKW- Stellflächen an drei verschiedenen repräsentativen Zeitpunkten untersucht. Wegen der Corona-Restriktionen fanden in der Max-Schmeling-Halle und im Sportpark zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Veranstaltungen statt, so dass die Nutzung des öffentlichen Verkehrsraumes durch Veranstaltungsbesucher wegfiel.

Die Untersuchung kannst Du unter folgendem Link herunterladen: http://prenzlverkehr.de/download/68/

Ergebnisse der Untersuchung:

  • In allen drei Untersuchungen wurde der mit Abstand größte Anteil (zwischen 54% und 73%) der KfZ-Stellflächen von Anwohnern zum Abstellen ihres Fahrzeuges genutzt.
  • Die leerstehenden Parkplätze hatten bei allen Zählungen den zweitgrößten Anteil: Sie betrugen je nach Zählung zwischen 16% und 33%(!). Man kann davon ausgehen, dass einige dieser Stellplätze während Veranstaltungen im Sportpark und in der Max- Schmeling-Halle genutzt werden. Dies wirft aber die Frage auf, ob ein Wohngebiet als Parkplatz für Großveranstaltungen dienen sollte.
  • Der Anteil der anderen Nutzungsarten, (Besucher, Illegale Nutzung, Arbeitserfordernisse, Carsharing) spielten im Vergleich zu dem Anwohnerparken bzw. Leerstand eine untergeordnete Rolle: Er betrug zusammen zwischen 12% und 14%.
  • Der Anteil der Carsharing-Fahrzeuge lag bei 1% in allen Zählungen und ist somit nicht relevant. Wenn wirklich der Wunsch herrscht, Carsharing durchzusetzen, muss dies anders als momentan gefördert werden.
  • In der Gleimstraße waren tagsüber viele KfZ-Stellplätze ungenutzt während sich auf dem Gehweg Gastronomie, Fußgängerverkehr und andere Nutzungsarten drängelten. Eine absurde Situation und ein Beispiel für ineffiziente Nutzung des öffentlichen Raumes. Am Sonntag konnte man zusätzlich beobachten, dass auch die Fahrbahn selten von KfZ genutzt wurde, aber auch keiner anderen Nutzungsart zur Verfügung steht.

Die Corona-Restriktionen waren während der Zählungen weitestgehend gelockert, es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich diese Restriktionen auf die Ergebnisse ausgewirkt hat (z.B. mehr Anwohner sind Wochentags zuhause wegen Homeoffice). In Gesprächen mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes bekam ich den Eindruck, dass die Situation nicht besonders vom „normalen“ Betrieb ohne Corona-Restriktionen abweicht.

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